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Thailand und Kambodscha

Bike, Beer and Beach

Eine gute Kombination: Kambodscha und Thailand

Vor unserer Reise fragten wir uns: was schafft man in 2 ½ Wochen alles zu bereisen. Wir wollten Entspannung, Abenteuer, gutes Wetter, Action und das alles zu einem erschwinglichen Preis – die Antwort war dann:  Südost-Asien. Ein paar Onlineseiten und Reiseführer später stand unsere Reiseplanung fest. Eine Woche Kambodscha und eine Woche Thailand mit jeweiliger An- und Abreise nach bzw. von Bangkok. 

Und schon ging es los: Jeweils mit einem großen und einem kleinen Backpack ausgestattet stiegen wir in den Flieger nach Bangkok…

Yummy, yummy Coconut

Am Flughafen angekommen, ein paar Baht abgehoben, standen wir dann doch schon ein wenig schwitzend in der Metro in Richtung Innenstadt. Nach einer kurzen kalten Dusche ging es auf die erste Entdeckungstour durch die Stadt. Am ersten Tag haben wir uns nicht viel vorgenommen, sondern haben uns eher treiben lassen. Ein bis zwei Märkte und einen Ohrwurm (Eine Frau preiste  ihre Kokosnüsse sehr melodisch über ein Megaphon an: „Yummy, Yummy Coconut“) später, besuchten wir am Abend noch eine der zahlreichen Skybars in Bangkok. Bei meinem letzten Aufenthalt in Bangkok besuchte ich die durch den Film Hangover bekannte „Lebua Sky Bar“. Wegen der extrem hohen Preise entschieden wir uns diesmal zu einem Besuch der „Zoom Sky Bar“. Die Bar ist zwar nicht am Fluss gelegen, hat dafür aber einen 360 Grad Blick auf die Stadt. 

Bangkok bei Nacht mit MadeToTravel

Am nächsten Tag standen dann die „Tourisachen“ auf dem Plan. Wir machten uns mit Metro und Skytrain auf den Weg zum Königspalast. Die Einlasskontrollen bezüglich der Kleidervorschriften (T-Shirt über die Schulter und Rock/Hose über die Knie) sind vor dem Palast strenger als vor jedem Nachtclub. 500 Baht (relativ teuer für thailändische Verhältnisse) ärmer durfte man sich den Palast und verschiedene Tempelkomplexe anschauen. Der komplett in Gold gehaltene Wat Phra Kaeo ist natürlich für einen Fotostop ein Muss und absolut sehenswert.

Nächster Stopp war der gleich daneben liegende Wat Pho. Bekannt ist dieser Tempel für seinen riesigen, liegenden goldenen Buddah (reclining Buddah). Was nicht alle wissen: der Tempel ist auch für seine Massageschule bekannt! Diese befindet sich im südlichen Teil der Anlage in einem Bungalow, in dem Thai-, Öl- und Fußmassagen angeboten werden. Dies haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen und haben uns für eine Stunde durchkneten lassen.

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“Travelling – it leaves you speechless, then turn you into a storyteller”. Ibn Battuta

Um uns zu stärken sind wir anschließend zum Fluss gelaufen und haben uns ein PadThai gegönnt. Nun hätte man die Möglichkeit mit einen der zahlreichen Hop-on-Hop-off Booten den Fluss entlang zu schippern. Wir entschieden uns dagegen und wollten lieber noch das Backpacker-Paradies – die „Khaosan Road“ – besichtigen. Dieser Stadtteil ist Bangkoks ältester Teil und sobald die Sonne untergegangen ist, setzt das rege Treiben erst ein. Nach ein paar Bierchen und einer kleinen Portion frittierter Maden machten wir uns auf die Rückfahrt mit einem TuckTuck. Hierbei ist das Handeln natürlich das Wichtigste – sei aber gewiss, dass du trotzdem zu viel bezahlen wirst.

Am letzten Tag fuhren wir mit Skytrain und Kanaltaxifahrt zum Jim Thompson Haus/Museum. Wir entschieden uns gegen eine Besichtigung des Hauses und der Ausstellung. Dennoch tranken wir zur Erfrischung einen Saft und machten uns auf dem Weg zum MBK (riesiges Shoppingcenter). Vor lauter Erschöpfung und Reizüberflutung haben wir uns eine Massage gegönnt. Danach ging es schon zum Abendessen und Früh ins Bett, denn am nächsten Tag hieß es früh aufstehen. 

Oh my Buddha! Oder wie oft am Tag man „Hello“ sagen kann

Von Bangkok aus ging es per Flieger nach Phnom Penh oder wie wir es liebevoll nennen: „Ping Pong“. Dort angekommen wurden wir vom Touroperator abgeholt und nach einer kurzen Fahrt kamen wir im zentral gelegenen Hotel an. Am Nachmittag machten wir uns noch auf eine kleine Erkundungstour durch Ping Pong. Und der Unterschied zwischen Bangkok und Ping Pong ist deutlich zu erkennen. Trotz seiner zwei Millionen Einwohner erscheint Ping Pong eher provinziell und kleinstädtisch. Zum krönenden Abschluss gab es noch ein Bierchen auf der Skybar des Hotels mit Blick auf den in schillernden Farben leuchtenden Prachtboulevard der kambodschanischen Hauptstadt.

Der erste Tag unserer Fahrradtour begann kurz außerhalb von Ping Pong und sollte uns entlang des Mekong bis nach Kampong Cham bringen. Gleich auf den ersten Metern wurde uns klar was uns in den nächsten Tagen immer begleiten sollte: Kinderstimmen die uns ein kräftiges „Hello“  nachriefen. Auf Schotter und Asphalt durch Dörfer radelnd waren die ersten Kilometer schnell geschafft. Zur Stärkung machten wir in einem Khmerrestaurant Stopp und konnten zwischen „Fried Noodles“ oder „Fried Rice“ wählen. Für die Hartgesottenen und Experimentierfreudigen stehen auch noch eine Reihe an Suppen zur Auswahl. Wichtig dabei ist nur: meist werden die Hühnchen- oder Schweinefleischstücke mit Knochen untergerührt, sodass man immer auf der Hut sein muss. Die nächsten Kilometer waren geprägt vom satten Grün der Reisfelder oder Palmen. Die meisten Häuser hier sind auf Stelzten errichtet, wobei einige eher ärmlich und andere wieder sehr prunkvoll sind. Aber ganz gewiss haben alle ihren eigenen „Khmercharme“. Ein bisschen erschöpft kamen wir gegen späten Nachmittag in Kampong Cham an. Nach einem Abendessen sind wir dann sehr schnell im Bett verschwunden.

Am zweiten Tag sollte uns unsere Tour über Chhlong nach Kratie bringen. Wieder nach vielen „Hellos“ und eindrucksvoller Landschaft kamen wir nach einer steilen Auffahrt an einer Tempelanlage auf einen Hügel an. Neben dem schönen Ausblick auf die Umgebung, konnten wir auch zwei ältere Tempel begutachten. Schon ging es wieder weiter… über Brücken oder Stege, durch Dörfer und Plantagen, uns wurde nicht nur durch das Strampeln auf dem Fahrrad langweilig. Immer wieder konnten wir Neues entdecken oder konnten uns über Kurioses freuen. Nach dem Mittag erreichten wir Chholong. Das ursprünglich im französisch Kolonialsylt errichtete Örtchen, war einst ein pulsierender Handelsort für Kautschuk. Buntes Treiben und immer wieder Straßenmärkte machte die Durchfahrt ein wenig beschwerlich, aber dies machte ja unser Abenteuer aus. Teilstrecken mussten wir dennoch im Auto verbringen, da nur die Hauptstraße zur Verfügung stand. Gegen 17 Uhr kamen wir verschwitzt aber überglücklich und ein bisschen stolz in Kratie an.

Am dritten Tage stand nicht nur Fahrradfahren auf dem Plan, sondern wir sollten auch die Möglichkeit bekommen die Delfine im Mekong zu beobachten und den Abend und die Nacht traditionell kambodschanisch bei einem Homestay zu verbringen. Zunächst sind wir entlang des Mekongs ein paar Kilometer in nördliche Richung geradelt und dort in ein Boot gestiegen. Unser Bootsführer machte immer ein lustiges Geräusch, wenn er im Mekong einen Delfin entdeckte. Ja, richtig gehört/gelesen, Delfine. Ja, im Süßwasser. Zwar haben sie im Gegensatz zu ihren Artgenossen im Salzwasser eine kürzere Schnauze, aber ansonsten sind es Delfine. Nun gut, unser Bootsführer machte also diese Geräusche und wir versuchten die Delfine auch zu erkennen und dann natürlich vor die Linse zubekommen. Dies gestaltete sich aber ein wenig schwieriger als gedacht, da die Tiere wahnsinnig schnell sind. Dennoch haben wir mehr als ein Dutzend gesehen und konnten uns davon überzeugen, dass sie es wirklich gibt… 

“Life is either a daring adventure or nothing”. – Hellen Keller

Nach einer Stärkung ging es dann mit dem Fahrrad weiter Richtung Norden. Nun hieß es den Mekong überqueren, um dann südlich unseren Weg bis zur Insel Koh Trong zu schaffen. Das Begleitfahrzeug konnte uns diesmal nicht folgen, da es auf der anderen Seite des Flusses nur Schotterpisten gab. Also hieß es Wasserflaschen auffüllen und Rucksack aufschnallen. Uns beiden hat diese Teilstrecke am besten gefallen, da es weniger Häuser und so auch weniger Verkehr gab, aber auch weil die Strecke und Gegend ursprünglicher war. Um auf die Insel zu gelangen stiegen wir diesmal nicht auf eine Fähre, sondern kletterten mit unseren Fahrrädern und Rucksäcken auf ein kleines Boot. Auf der anderen Seite erwartete uns eine atemberaubend schöne, kleine Insel. Auf insgesamt fünf Homestays (keine Hotels oder Hostels) verteilt ist garantiert, dass sich kein Massentourismus auf der Insel breit machen kann. Unsere Gastfamilie wohnte in einem traditionellen Stelzenhaus. In einem recht geräumig Hauptzimmer verbrachten wir eine Nacht mit unserer kambodschanischen Familie und wurden mit den besten Khmergerichten unserer Reise bewirtet.

Der nächste Tag wurde gemächlich gestartet, was sich später als Fehler herausstellte. Den Mekong wieder überkreuzt kamen wir zurück nach Kratie und sollten dann kurz hinter Chhlong 15 km Fahrrad fahren. Auf Grund eines Kommunikationsproblems kamen wir dann gegen 12 Uhr in die volle Mittagshitze und wunderten uns auch schon ein wenig, da wir mittlerweile die 15 km hinter uns gebracht haben sollten. Nun ja, es waren eben nicht 15 km, sondern 50 km (Im Englischen eben fifteen und fifty, wobei die letzte Silbe entscheidend ist!) Zu diesem Zeitpunkt entschieden wir uns dazu lieber mit dem Auto weiter zufahren. Den Nachmittag verbrachten wir somit im Auto, da wir an diesen Tag die längste Teilstrecke der Tour vor uns hatten und kamen nach einer kleinen Rundfahrt durch die Stadt Kampong Thom gegen 17 Uhr in unserem dortigen Hotel an. 

Leider hat mich „Montezumas Rache“ in der Nacht befallen, sodass ich am nächsten Tag ein wenig geknickt aufstand. Dementsprechend haben wir nur ein paar Kilometer per Fahrrad zurückgelegt und sind dann lieber wieder auf das Auto umgestiegen. Nach einer kurzen Fahrt kamen wir bei der pre-angkorianischen Tempelanlage „Prasat Sambor“ an. Die Jahrhunderte vor Angkor Wat entstandene Anlage ist weitläufig zwischen Palmen und riesigen Gumtrees verteilt. Gefühlt als einzige Touristen, konnten wir die Anlage zu Fuß entdecken. Meine Mitstreiterin entschied sich nach der Besichtigung mit dem Fahrrad die letzte Strecke bis nach Siem Reap zu absolvieren. Ich hingegen musste auf Grund der  vorangegangenen Nacht meine Reserven wieder aufbauen und konnte im Begleitfahrzeug bis nach Siem Reap durchschlafen. Auf der Strecke konnte nun ein deutlicher Unterschied entdeckt werden. Die vorher ärmlichen und ländlichen Verhältnisse wurden näher an Siem Reap zu reicheren und städtischen Verhältnissen. In Siem Reap angekommen sind wir erst ein Mal in den Pool gesprungen und freuten uns nach sieben Tagen Khmerküche auf westliches Essen.

Am letzten Tag unserer Tour wurde die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit Kambodschas besucht: Angkor Wat. Wir gönnten uns einen „Culturenguide“ und machten uns mit unseren Fahrrädern auf den Weg zur größten Tempelanlage der Welt. Bereits die imposanten Eingangstore ließen uns erahnen, was uns die nächsten Stunden erwarten würde. Und dafür hatte unser Guide auch den richtigen Ausdruck: „Oh my Buddha“. Den Anfang machten wir mit der Besichtigung der Bayon-Anlage. Die gigantisch mit Buddas verzierten Türme und die verschiedenen Ebenen erkundeten wir dann mit unseren Guide zu Fuß. In der Nähe befindet sich auch der Baphuon, ein eher pyramidenartiger Tempel. Über eine Brücke gelangt man zum Bauwerk und kann nun die steilen Treppen auf die verschiedenen Etagen emporsteigen. Nach einer kurzen Weiterfahrt mit dem Fahrrädern kamen wir dann am Ta Prohm an. Der König errichtete diesen Tempel für seinen Vater und hier konnte man erkennen: Nature takes over. Immer wieder traten zwischen den Mauern der Anlage riesige Wurzeln und Bäume hervor. Nach einer kleinen Mittagspause besuchten wir den bekanntesten Tempel: Angkor Wat.

Auf einem schwimmenden Steg gelangten wir zur Anlage und erkundeten zunächst die Seitenflügel. Zeit und Vandalismus zollten leider ihren Tribut, aber trotzdem ließen die mit Steinhauerei reichlich verzierten Wände die ehemalige, überragende Schönheit des Tempels erahnen. Auf drei Etagen kann man Angor Wat erkunden und von der letzten Etage aus hast Du einen gigantischen Blick. Die Mischung aus buddhistischen und hinduistischen Stilelementen macht Angkor Wat und die umliegenden Tempel einzigartig. Ich könnte nun noch weitere Zeilen/Seiten über Angkor Wat schreiben. Die Anlage ist sagenhaft und muss auf jede Bucketlist!

Leider war unsere Zeit in Kamboscha mit diesem Highlight schon zu Ende. Es war eine traumhafte, aber auch schweißtreibende Erfahrung mit dem Fahrrad durch Kamboscha zu kurven. Auf jeden Fall war die Zeit einmalig und wir haben das Land aus einem anderen Blickwinkel entdecken können.

Seele baumeln lassen auf Koh Kood

Zur Fahrt von Siem Reap bis nach Koh Kood entschieden wir uns für einen privaten Transfer. Wir wurden früh morgens am Hotel abgeholt und in einem Geländewagen bis zur Grenze gebracht. Zu Fuß machten wir uns von der kambodschanischen Seite aus auf den Weg zur thailändischen Seite. Dort wurden wir im Empfang genommen und bis zum Pier bei Trat gebracht. Nach einer Stunde auf dem Boot kamen wir zu unserem persönlichen Paradies. 

Um die letzten Tage unseres Urlaubs zu entspannen, entschieden wir uns für ein Hotel an einem eher ruhigen Strand im Süden der Insel. Koh Kood ist nicht all zu groß und du kannst die Insel am bestem mit einem Moped/Roller auf eigene Faust erkunden. Den ersten Tag verbrachten wir mit schnorcheln, lesen und nichts tun – das hatten wir uns auch verdient. Am zweiten Tag machten wir eine kleine Wanderung zur nächstgelegenen Bucht. Der schmale Weg führte an der Küste entlang und ist am Rande des Dschungels gelegen. Am letzten Tag unserer Reise erkundeten wir die Buchten mit einem Kanu. Abends gab es das obligatorische PadThai oder andere thailändische Köstlichkeiten zu essen. 

Dann war die Reise wieder zu Ende… über Trat flogen wir zurück nach Bangkok. Dort verbrachten wir noch einen Tag, um einige Souvenirs zu ergattern. Im Flieger nach Deutschland sitzend, wurden dann die Winterjacken raus gekramt und die Gedanken drehten sich um den nächsten Urlaub…

Und Fernweh bekommen? Gib Bescheid und ich stelle dir eine solche oder ähnliche Reise zusammen!

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