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Argentinien, Chile, Bolivia und Peru

Mein persönlicher Inka-Trail

Es war einmal in Buenos Aires…

Es gibt viele Wege zum Machu Picchu… Mein Weg beginnt in Buenos Aires. 

Während meinen vier Jahren in Buenos Aires, habe ich viel Reisen unternommen. Einer der definitiv auf die Top-10-Liste kommt, ist diese Reise. Und was macht eine gute Reise aus? Neben einer guten Planung, Zeit und Geld, sind die richtigen Reisepartner am wichtigsten. 

So kam es, dass meine Mädels sich im Dezember 2016 bei mir in Buenos Aires eingefunden haben. Nach den üblichen Sehenswürdigkeiten und ein bis zwei Vinos (Wein) in Boliches (Clubs) flogen wir auch schon in Richtung Norden.

Der argentinische wilde Norden

Unser erster Stopp auf dem Weg zum Machu Picchu war Salta, Argentinien. Wir hatten nur einen kurzen Aufenthalt, aber haben versucht die Stadt ein bisschen zu erkunden. Mehr über die Region kannst du im Blogeintrag „La Routa 40“ entdecken. 

Salta ist eine typische Argentinische Provinzstadt. Alle Straßen führen auf den Hauptplatz („Plaza de 9 Julio“) und um den Platz findet auch das örtliche Leben statt. Wenn man also mehr über eine Stadt erfahren möchte, setzt man sich in eine Bar oder Cafe am Plaza und gönnt sich einen Kaffee oder ein Bier… Ich verspreche euch es wird nicht langweilig! Nach unzähligen Straßenverkäufern und bettelnden Hunden kam die erste Demonstration vorbei. Danach wurde es ein bisschen ruhiger, da die Siesta angefangen hatte. Die Zeit nutzten wir dann auch und besuchten das „MAAM“ – Museum of High Altitude Archaeology. Ich sage euch gleich: Das Museum ist nichts für schwache Nerven! Neben  archäologischen Ausgrabungsfunden ist die Ausstellung bekannt für drei Inka-Kindermumien. Diese wurden als Menschenopfer dargebracht und durch die klimatischen Bedingungen „perfekt“ konserviert.

…und die Luft wird dünner …

Von Salta ging es dann mit dem Bus in Richtung Chile. Wir durchkreuzten wunderschöne Landschaften und unzählige Salzseen. In der kargen Berglandschaft sah man immer wieder Farbkleckse in Form von Kakteen und Lamaherden. Und was am wichtigsten war: wir schafften einige Höhenmeter. Bei der Grenze zwischen Argentinien und Chile (4.275 m) hieß es dann aussteigen, um die Einreiseformalitäten zu erledigen. Das war der erste Moment, in dem wir realisierten, dass die Luft dünner wird. Wir verkrafteten es noch relativ gut, im Gegensatz zu einer spanischen Mitreisenden, die es umgehauen hat. Der Busfahrer meinte schmunzelnd später zu mir: „Eso siempre pasa“ (Das passiert immer)! Na dann, hatten wir nochmal Glück….

In San Pedro de Atacama angekommen,  haben wir erst mal einen Schluck Cocatee genommen, um keine Höhenkrankheit zu bekommen. Das Dorf ist sehr touristisch und Menschen aus aller Herrenländer schlängeln sich durch die Straßen des kleinen Bergdorfs. Trotzdem hat es seinen Charme und ist der perfekte Ausgangspunkt für die Besichtigung der Atacama Wüste. Gesagt getan – so saßen wir dann auch schon am nächsten Tag im Ausflugsbus und machten eine Tour zu den Highlights der Gegend und dies inklusive Sonnenuntergang. 

“Travel far enough, you meet yourself.” – David Mitchell

… sprachlos in der Salar de Uyuni…

Und schon ging es weiter. Sehr zeitig wurden wir am nächsten Tag in einen Minibus gepackt und zu den Grenzbüros von Chile und Bolivien gekarrt. Erst auf der bolivianischen Seite wurden wir dann auf verschiedene Jeeps aufgeteilt. Hier kann man mit den Mitreisenden und Guide dann Glück oder Pech haben. Wir hatten unheimliches Glück und wurden mit zwei anderen deutschen Mädels Eloy (Fahrer, Guide und in den nächsten Tagen auch Papaersatz) zugeteilt. Es fuhren von unserer Reiseagentur noch zwei andere Jeeps in die gleiche Richtung.

So und jetzt… Ich muss ehrlich sagen, was wir die nächsten Tage erlebten und gesehen haben ist schwer in Worte zufassen. In den drei Tagen haben wir gefühlt 3.000 Bilder geschossen und die  können allesamt nicht die Schönheit der Salar die Uyuni einfangen. Die Farben, die Geysire, die Berge, die Seen, die Kakteen, die Täler, die Tiere, die Felsformationen, die Einsamkeit… einfach unfassbar schön. Abends rekapitulierten wir mit den Anderen das erlebte und waren uns alle einig, dass die gesammelten Eindrücke einfach sprachlos machen…

Nach zwei Übernachtungen kam am letzten Tag das Highlight der Tour: die Salar – Salzwüste. Wir brachen früh auf, um den Sonnenaufgang zu erwischen. Danach gab es noch die üblichen lustigen Bilder mit den Mitriesenenden. Ob vom Dino verjagt, tanzend auf einer Bierflasche oder gefangen in einem Schuh… Es macht einfach Spaß 🙂 

In Uyuni angekommen, ging es für uns am Nachmittag gleich weiter nach La Paz. Entweder mit dem Flugzeug oder mitdem Bus – wir haben die schnelle und komfortable Variante genommen und sind geflogen.

…der „Latin Blues“ und das „Cholitas Wrestling“…

Am nächsten Tag begannen wir die Stadt zu erkunden. Zu Fuß und mit der Gondel hatten wir recht schnell einen ersten Überblick erhalten. Da die Stadt sehr Hoch liegt und sich an einem Hang befindet, ist es eine recht sportliche Angelegenheit. Durch die Gondelfahrt erhält man nicht nur einen anderen Blickwinkel auf die Stadt, sondern kann auch ein wenig Luft holen und entspannen. La Paz ist alles andere als ruhig. Viele Menschen und genauso viele Autos quetschen sich durch die kleinen Gässchen, entweder Bergauf oder Bergab.

Abends rekapitulierten wir dann den Tag und stellten fest, das La Paz gewöhnungsbedürftig ist. Da ich schon seit Jahren in Lateinamerika herumgereist bin und einige Jahre dort gelebt habe, empfand ich La Paz als interessant und konnte alles mit einen schmunzelnden Auge sehen. Eine der Mädels erwischt es aber mit dem „Latin Blues“ aka Kulturschock. Die toten Babylamas, der Gestank, die Lautstärke, die Menschenmassen… alles war für sie ein wenig „mucho“ (viel). Nach ein paar Bier waren dann alle wieder glücklich und zur Ablenkung entschieden wir uns noch zu einem Besuch des „Cholitas Wrestlings“. Hört sich komisch an … ist aber so. Ja, es ist eine Wrestlingshow und ja, es kämpfen cholitas (indigene Frauen) in ihren traditionellen Gewändern. Anfangs ein bisschen befremdlich, wurden wir dann vom restlichen Publikum mitgerissen. So grölten und buhten wir am Schluss mit den anderen mit. Das Event kann man machen – muss man aber nicht 😉

“Wherever you go, go with all your heart!” – Confucius

Fast forward nach Cusco!

Da ich bereits die schwimmenden Inseln (siehe Blogbeitrag „Peru gemütlich und für jedes Alter“) vom Titicaca See besichtigt habe, entschieden wir uns von La Paz mit einen kurzen Zwischenstopp bis direkt nach Cusco zufahren. Früh morgens wurden wir dann direkt am Hotel abgeholt und machten uns auf dem Weg nach Copacabana – nicht zu verwechseln mit Copacabana in Brasilien.

In Copacabana angekommen hatten wir genügend Zeit einen Ausflug auf die Isla de Sol zu machen. Bei einer Wanderung über die Insel hatten wir einen wunderschönen Blick über den See und wurden am anderen Ende wieder von einem Boot abgeholt. An der bolivianisch-peruanischen Grenze musste dann jeder die Einreiseformalitäten erledigen und auf der anderen Seite erwartete uns dann ein „Schlafdoppeldeckerbus“. Mit einem kleinen Abendessenstop in Puno kamen wir  mehr oder weniger ausgeruht am nächsten Morgen in Cusco an.

Que rico!

Cusco ist schon alleine auf Grund des Essens eine Reise wert! Gemütlich haben wir Cusco zu Fuß erkundet. Kleine Gassen schlängeln sich durch die Stadt und münden am Plaza del Armas (Hauptplatz). Der Platz ist umsäumt von Kolonialhäusern und historischen Kathedralen. Immer wieder stärkten wir uns in geschmackvoll eingerichteten Restaurant. Von Ceviche (roher Fisch) über die verschiedenen Kartoffelgerichte (es gibt in Peru über 3.000 Kartoffelsorten) bis hin zu Cuy (Meerschwein) – wir schlemmten uns durch Cusco und stärkten uns für unser nächstes Abenteuer den „Inka Jungle Trail“.

Auf den Spuren der Inka

Nach der Entspannungsphase in Cusco, ging es auch schon wieder weiter: In den nächsten vier Tagen hieß es 55 km Mountainbike fahren, 34 km den Inka Trail bezwingen, 20 km den Rio Bamba (der Ursprung des Amazonas) runter paddeln und 2,5 km die Täler mit Ziplines runter stürzen. 

Früh morgens wurden wir also in Cusco von unserem Guide abgeholt und bei einem kurzem Frühstück eingewiesen. Danach ging es in das Valle Sagrada und auf in luftige Höhen  bei Ollantaytambo. Dort erhielten wir unsere Mountainbikes inklusive Ausrüstung und schon ging es bergab. Die enge Straße wird auch von Autos und LKWs genutzt. Dies war aber nicht das Abenteuerliche dabei, sondern die Durchquerung vieler Flüsse, die über die Straße fließen. Während der Fahrt wurde uns klar, dass wir uns tropischen Gefilden nähern. Oben auf dem Berg noch raue Steinlandschaften und im Tal mit Farnen gesäumte Hänge. Ein wenig durchnässt aber stolz kamen wir dann im Tal an. Am Nachmittag hatte man noch die Möglichkeit auf den Rio Bamba zu raften. Wir haben aber lieber noch ein bisschen im Hostal entspannt und das gute Wetter genossen.

Am nächsten Tag ging es früh und hoch hinaus. Unsere erste Strecke führte uns bergauf auf einen Teilstück des Inka-Trails. Neben dem bekannten Inka-Trail führen verschiedene andere Strecken zu Machu Picchu. Neben Coca Plantagen stiegen wir also immer höher, bis wir auf einen Höhenweg mit einem traumhaften Ausblick gelangten. Für insgesamt 20 km folgten wir dem Weg und entdeckten immer wieder Hinterlassenschaften (Ruinen) von den Inkas. Am Schluss mussten wir den Rio Bamba mit einem Lastenzug überkreuzen und kamen dann am Nachmittag in Santa Theresa an. Dort hatten wir noch die Möglichkeit in einem Thermalbad zu entspannen.

Das nächste Abenteuer hieß Ziplinen über den Rio Bamaba. Insgesamt sind verschiedene Lines auf 20 km verteilt. Erst ein wenig zögerlich, hingen wir dann bald kopfüber oder als Superman am Seil und schnellten von einer Seite zur anderen. Am Schluss überquerten wir noch einen Nebenfluss auf einer wackeligen Hängebrücke. 

Nach dem Adrenalin kick, ging es nochmal zu Fuß für insgesamt 14 km weiter. Die eher flache Route brachte uns bis nach Aguas Calientes. Am Abend hatten wir ein Abschlussessen mit dem Guide und freuten uns schon auf Machu Picchu am morgigen Tag.

Sehr früh erwacht machten wir uns mit dem Guide zur Busstation. Wir entschieden uns zur Busfahrt, weil wir nach der Besichtigung der Ausgrabungsstätte noch den Huayna Picchu besteigen wollten. Vom Nebel ein bisschen eingeschlossen konnte man zunächst den Machu Picchu nur in Umrissen erahnen. Nach einer kleinen Tour erreichten wir eine Aussichtsplattform und der Nebel riss auf. Nun hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die alten Ruinen. Die zerfallenen Häuser lassen jedoch erahnen was für ein Ausmaß die Stadt gehabt haben muss. An der Bergkuppe angeschmiegt und von grüner Vegetation umrandet, ist dieser Ort einfach magisch. 

Neben der Ausgrabungsstätte von Machu Picchu hat man noch zusätzlich die Möglichkeit den Montana de Machu Picchu oder den  Huayna Picchu zu besteigen. Wir kauften uns bereits vorab ein Ticket für den Huayna Picchu, da täglich nur 400 Personen diesen Berg besteigen dürfen. Die ca. 300 Höhenmeter erklommen wir auf den historischen Inka-Stufen und konnten dann einen noch beeindruckenderen Ausblick auf den Machu Picchu genießen. 

Und dann hieß es Abschied nehmen

Bei der Rückfahrt entspannten wir uns im luxuriösen Inka Rail und kamen geschafft aber überglücklich in Cusco wieder an. Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege. Eine Freundin reiste direkt von Cusco über Lima in die Heimat ab. Die dritte im Bunde und ich flogen nach Lima und machten einen Nachmittag Lima unsicher. Im Blogeintrag „Peru gemütlich und für jedes Alter“ erfährst du mehr über Lima.

Die Reise war einfach unvergesslich. Eindrücke in Worte zufassen ist immer schwierig, aber ich hoffe euch ein bisschen Lust darauf gemacht zu haben. Falls du noch Fragen hast oder ein Angebot für diese Reise willst, dann schick mir eine Email 🙂

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